Was bringt eine Debianisierung?

Helmut Hullen HHullen_BS at t-online.de
Sun Mar 2 13:33:03 CET 2003


Hallo, Frank,

Du meintest am 02.03.03 zum Thema Was bringt eine Debianisierung? (War: [all-linux] Suse Schulserver):

>>>> Ich sehe keinen grundsätzlichen Vorteil in Debian als
>>>> Trägersystem -
>>
>>> Ich sehe hauptsaechlich darin einen Vorteil, dass man die
>>> Komponenten sehr einfach up-to-date halten kann. (apt-get update,
>>> apt-get upgrade).
>>
>> "man"? Wer wäre das?
>> Wann ist das nötig, wozu ist das nötig?

> Sicherheit: Datensicherheit, Stabilität, Konsistenz.

In welcher Weise unterscheidet sich Debian da von anderen  
Distributionen?

Zudem: die Sicherheit erfordert mindestens, daß regelmäßig upgedatet  
wird. Wer das nicht macht ... - ich kenne die Betriebsart des Rechners  
in Schulen.

Und noch mal zudem: auch der jetzige Arktur erlaubt Updates.

>> Hier geht es um Kisten, die irgendwo in der Schule einfach nur
>> funktionieren, ohne dass sich jemand um sie kümmern muß.

> Machen wir dann also verschiedene Versionen für verschiedene
> Einsatzfelder?

> Warum ist die Sicherheit(s.o.) in einer Grundschule unwichtiger als
> in der Oberstufe?

Jubel mir bitte keine Behauptungen unter, die ich nie gemacht habe.

"wir" (die Schulen) brauchen ein System, das möglichst wenig Betreuung  
braucht.
Wir brauchen ein System, das sich vor den Bastlern schützt.
Wir brauchen möglichst wenige konkurrierende Systeme, damit nicht  
jeder Schul- oder Betreuerwechsel zu anderen Oberflächen und  
Benutzungsmöglichkeiten führt.
Arktur funktioniert sowohl in Sonderschulen als auch in Grundschulen  
als auch in Berufsschulen als auch in Gymnasien (beliebig  
erweiterbar). Die Sicherheit scheint zu reichen, soweit ich die von  
mir betreuten Systeme überschaue.

>> Für einen Lehrer an einer Grundschule (nur als Beispiel) ist es zu
>> viel verlangt, wenn er seine Freizeit für Systembetreuung opfern
>> muß und trotz intensiver Beschäftigung niemals das nötige
>> Sicherheitsniveau halten kann. Er ist als Lehrer eingestellt,
>> nicht als Systembetreuer.

> Richtig, dafür _muss_ ein sicherer und einfacher Updatemechanismus
> vorhanden sein. Bei debian funktioniert das einfach.

Bei Arktur funktioniert das auch. Du wirst das wissen.

>>> Man muesste in die source.list nur den "zentralen
>>> Debian-ODS-Webserver" eintragen und die "ODS-Maintainer" packen
>>> dann von Zeit zu Zeit die Pakete
>>> auf den Server.
>>
>> Ich weiß, daß das geht.
>> Aber schon jetzt kann ich beliebige Pakete dazupacken - auch ohne
>> RPM oder sonstiges Paket-Management.

> Super. Jeder bastelt eigene Teile dran. Wie werden dann die
> Probleme abgefangen die mit Abhängigkeiten zusammenhängen?

"jeder"?
Wer bastelt, der sollte wissen, daß er an einem wichtigen System  
herumbastelt. Der Schulserver ist kein Bauspielplatz.

Wer keine Ahnung von den Abhängigkeiten hat, der hat die Finger vom  
Server zu lassen.

>> Eben - da hat nicht Hinz und Kunz herumzuspielen. Der Server hat
>> einfach nur zu laufen. Monatelang, jahrelang.

> Genau, aber auch auf dem letzten gesicherten Stand der Technik
> sprich: debian stable.

Auch bei anderen Distributionen gibt es den "letzten gesicherten Stand  
der Technik". Sei so gut und vergleiche Äpfel mit Äpfeln.

> Stabilität und einfache und schnelle Bug- und Securityfixes gehören
> einnfach zusammen um nicht zusagen das erstere bedingt letzeres.

Dann landest Du bei Fernwartung.
Willst Du Fernwartung?

>>>> und die meisten derzeitigen Inhaber eines c't-ODS-Servers werden
>>>> niemals das System erweitern.

> Niemand wird gezwungen sein Updates zu machen. Aber es sollte auch
> ohne Risiken möglich sein.

Ist bei Arktur schon seit Jahren gegeben. Du weißt das.
Bei allen anderen Distributionen auch.

>> Randbemerkung: vom Arbeitsaufwand her ist der Server fast
>> unwichtig. Vor allem die Clients machen Arbeit, viel Arbeit.

> ?!?

Das habe ich befürchtet.

>> Auch "Rembo" macht Arbeit, auch Terminal-Server/Client macht
>> Arbeit.

> Knoppix 3.2 in ca. 5 Minuten fertig (LTSP DHCP etc).
> Bei skolelinux ca. 30 Minuten incl aller Anwendungen als Standard
> debian System.

Knoppix ist eher ein Client.
Auch "skolelinux" richtet keinen einzigen Client ein.

Noch einmal: nicht der Server macht Arbeit, sondern die Clients.

(Am Rande: ich könnte auch aus Knoppix einen Schulserver machen. Aber  
ich kenne einfachere Verfahren mit mindestens dem gleichen Nutzen)

>> Denn da muß u.a. der Zugang zu Schulsoftware eingerichtet werden,
>> und da machen viele Software-Schreiber seltsame Zicken.
>> Server? Der steht da und funktioniert.

> ...machen viele Software-Schreiber Zicken...

> Genau. Damit das nicht auf das Basissystem durchschlägt ist ein
> System mit funktionierender Packetvewaltung notwendig.

Erzähl mal mehr: welches Paket würde z.B. "Ecoach 2000" einrichten  
(ein Englisch-Programm aus dem Klett-Verlag)?

> Das die eigentlichen Schulprobleme micht in der Packetverwaltung
> liegen, ist mir auch klar. Aber mit einer funktionierenden
> Packetverwaltung habe ich ein (wesentliches) Problem weniger.

Das ist kein wesentliches Problem - glaub es mir einfach.

> Die schulspezifischen Lösungen liegen ja auch in den Packeten die
> hinzugefügt werden. Und die Probleme sind auch nur dort zu lösen.

>> Die Kollegen wollen ja gern den Server auch als File- und
>> Applikationsserver benutzen. Aber etliche Software sperrt sich.

> ?! Welche den?

Lies einfach ein wenig in der Mailing-Liste "Schul-Netz" mit.
Oder schau Dir die Liste bei LEU BW an - Linux als Server-System ist  
dort mager vertreten.

>> Klar: Server entwickeln macht viel mehr Spaß. Geht aber an den
>> häufigen Problemen vorbei.

> Das was ich bisher an Arkur, ODS und wie sie alle heißen, gesehen
> habe ist veraltete Technik die nicht auf den aktuellen Stand der
> technik gehoben werden kann.

Arktur ist ODS.
Die Technik reicht von Kernel 2.0.25 bis (derzeit) Kernel 2.2.19 (und  
entsprechenden Paketen).
GEE ist ähnlich gelagert, kmLinux auch.
Welche hast Du sonst gesehen?

In allen Fällen: Umbau auf neueren Kernel (mit Umfeld) ist möglich.  
Selbst ich schaffe das.

> Natürlich kann ich (wieder) mit einem aktuellen System anfangen und
> dieses bis zur Unkenntlichkeit modifizieren.

Du argumentierst ausgesprochen interessant.
Aber diese Art der Argumentation werde ich nicht aufgreifen.

> Oder, und da ist der Charme eines debian basierenden Systems.
> Endlich kann 'man' sich auf die schulspezifischen Dinge
> konzentrieren, und nicht am Server schrauben.

???
Du arbeitest nicht zufällig als Werbetexter?
In Deinem ersten Satz ist "Debian" durch fast jedes andere Wort  
ersetzbar.

Unlängst habe ich in Hannover eine Werbeschau von MTS Reinhardt  
miterleben dürfen: die hätten die beiden Sätze genauso vortragen  
können (deren System beruht "irgendwie" auf Windows).

Viele Gruesse!
Helmut





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