Themen auf den Treffen der Lugrav am 10.04.14

Peter Voigt peter.voigt1 at gmx.net
Mo Apr 14 18:27:14 CEST 2014


Reply to:

Hallo,

zu Beginn des Treffens der Lugrav am 10.04.14 wurde ein praktisches Problem 
von MySQL angesprochen. Bis Version 5.6 legt MySQL offenbar f�r Select-Abfragen 
keine Indexe an, mit der Folge, dass die Abarbeitung durchschnittlicher Auf-
gaben mehrere Minuten dauern kann, w�hrend neue Versionen nur Sekunden ben�tigen. 
Eine praktikable L�sung kam nicht in Sicht.

Dem aktuell bekannt gewordenen Bug in OpenSSL steht man mit offenen Mund 
gegen�ber. Die Informationen waren noch zu frisch, als dass ein Meinungsbild 
entstehen konnte, ob es sich um einen Fl�chtigkeitsfehler des Programmierers
oder um eine gewollte Backdoor handelt.

Am Horizont zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Es sind Wege zu suchen,
Komponenten aus dem Open Source Bereich, die f�r die technische Infrastruktur 
des Internets wesentlich sind, einer intensiven Nachkontrolle zu unterwerfen.

Richtig lebendig wurde der Abend, als die zuk�nftige Spielwiese der Lugrav,
n�mlich ein simuliertes Netzwerk, ausprobiert wurde.

Das Netzwerk besteht (vorerst) aus Nameserver, FAI-Server (inklusive DHCP) 
und einem Debianmirror. Hinzu treten als Spielkinder eine Reihe von Hosts, 
die per SSH angesprochen werden k�nnen. Sie laufen unter Debian Wheezy.

Wer wollte, konnte einen dieser Hosts per SSH in Gebrauch nehmen und f�r sich 
reservieren, indem er das Passwort �nderte. Das haben f�nf der Anwesenden
gemacht.

Die Simulation lief rattenschnell. Das Installieren von Software endete bei 
kleinen Paketen binnen Sekunden, bei Schwergewichten wie Libre-Office binnen 
einer halben Minute (gef�hlte Zeitdauer). Die hohe Geschwindigkeit beruht auf 
dem Umstand, dass alle Komponenten der Simulation auf einem einzigen Rechner 
zusammengefa�t sind. Bei diesem Rechner handelt sich um einen Laptop mit 
Stromspar i3-CPU und 8 GB Ram nebst SSD.

Es kam zu einem regen Austausch der Anwesenden, um sich gegenseitig auf die 
Spr�nge zu helfen und die gemachten Erfahrungen kund zu tun.

Nach dem Warmwerden mit dem �bungsnetz lautete die erste konkrete Aufgabe, 
einen Webserver binnen 30 Sekunden aufzusetzen. 

F�r das Installieren von Apache2 und dem Verlinken von /var/www auf eine 
geeignete Position im Dateibaum reicht diese Spanne aus. Mehr Zeit erfordert 
die reine Inbetriebnahme eines Webservers unter Wheezy nicht, jedenfalls
nicht auf der Spielwiese der Lugrav :).

Die Alternative Lighttp (auch als "Lighty" bekannt) ben�tigte mehr Zeit,
weil nach der Installation noch die Konfigurationsdatei anzupassen war. 
Light hei�t eben ohne Zuckerguss ;)

W�hrend des Probebetriebes sank die Idle-Anzeige des Simulationsrechners
laut top im Peak auf minimal 72 %, so dass von einem ausreichenden Leistungs-
verm�gen der Hardware ausgegangen werden kann. 

Welche Ger�te die Teilnahmer zum Ansteuern der Hosts benutzten, blieb ohne 
Belang. Dort musste nur ein SSH-Client laufen. GBit-Switch mit Kabeln f�r 
die Anbindung wurden gestellt.

Der Probebetrieb wurde ausnahmslos als Erfolg eingestuft, so dass sich
zwangslos ein Gespr�ch �ber die n�chsten Schritte anbahnte. Dabei kam der 
Wunsch auf, den Zustand der zugewiesenen Hosts sichern zu k�nnen, um beim 
n�chsten Treffen nicht bei Null anfangen zu m�ssen bzw. verschiedene 
Konfigurationen vorhalten zu k�nnen.

Die Vor- und Nachteile eines zentralen Backup-Servers wurden mit einer
dezentralen L�sung verglichen, bei der jeder einzelne Teilnehmer mittels
rsync f�r die Datensicherung auf seinem pers�nlichen Laptop zu sorgen hat. 

Die dezentrale L�sung soll bei passender Gelegenheit ausprobiert werden.

pv:)





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